Was ist ein Serviceheft?

Ein Serviceheft ist ein wichtiges Dokument zur Wartungsgeschichte eines Motorrads, im Prinzip eine Fahrzeugakte, die dieses durch dessen Lebenszeit begleiten sollte. In ihm sind alle funktions- und werterhaltenen Arbeiten festgehalten, die an einem Motorrad ausgeführt wurden, darunter Wartungsarbeiten, Rückrufe, Reparaturen und Pflegearbeiten. Andere verwendete Begriffe sind Inspektionsheft, Scheckheft, Serviceplan, Kundendienstheft oder Wartungsheft.

Vorteile eines Servicehefts

  • Servicehefte beinhalten Daten darüber, wann welche Arbeiten ausgeführt wurden – gut für Selbstschrauber, die damit einen Überblick über bereits erledigte Aufgaben und die Zeitpunkte erhalten, an denen sie erneut fällig werden.
  • Servicehefte erleichtern den erfolgreichen Weiterverkauf eines Motorrads. Sie liefern potenziellen Interessenten wertvolle Anhaltspunkte, den Zustand und Wert eines Bikes realistisch einzuschätzen.

Welche Formate haben Servicehefte?

Bis vor wenigen Jahren existierten Servicehefte ausschließlich in Papierform, meist als kleinere A5-Booklets im Postkartenformat, seltener als DIN-A4-Varianten. Mittlerweile werden sie zusehends in digitaler Form angeboten, als Datenbanken, auf die sowohl die Kunden (begrenzt via App) als auch der Vertragshändler bzw. die Vertragswerkstatt Zugriff haben.

Die Vorteile digitaler Servicehefte liegen auf der Hand: Fälschungssicherheit und Haltbarkeit der Daten. Die Nachteile ebenso: Abhängigkeit vom Händler oder der (Vertrags-) Werkstatt sowie wenig bis keine Kontrollmöglichkeit über die Daten und deren Verwendung. Immerhin: Nach einer Inspektion oder Reparatur werden meist auch Ausdrücke der vorgenommenen Arbeiten ausgehändigt, die zusammen mit den online gespeicherten Daten in ein analoges Serviceheft übertragen werden können.

Welche Daten enthalten Servicehefte?

  • Marke, Modell, Fahrgestellnummer und Zeitpunkt der Erstzulassung des Motorrads.
  • Namen der verschiedenen Halter.
  • Datum und Kilometerstand zum Zeitpunkt ausgeführter Arbeiten.
  • Stempel der Werkstatt, Unterschrift des ausführenden Mechatronikers oder des Besitzers.
  • Kontrolluntersuchungen.
  • Inspektionen.
  • Wartungsarbeiten wie Ölwechsel, Reifenwechsel, Bremsenerneuerung, Ketten/Zahnriemenwechsel etc.
  • Austausch wesentlicher Komponenten wie Motoren und generell Veränderungen wie Sitzbankerhöhung, Rahmenarbeiten, Lenkerwechsel etc.
  • Vollzogene Rückrufaktionen.
  • Reparaturen (Farblackierungen, Ausrichtungen nach Unfall, etc.).

Warum ein universelles Serviceheft nutzen?

Die Gründe für den Wunsch, ein offizielles Serviceheft gegen ein universelles auszutauschen, können vielfältiger Natur sein:

  • Das Original-Serviceheft ist voll, lässt keine Einträge mehr zu und beim Motorradhändler (bzw. Hersteller oder Vertragswerkstatt) lässt sich kein neues, modell-spezifisches Scheckheft beziehen.
  • Das Original ging verloren bzw. wurde beschädigt oder ist in Teilen unleserlich. Ein offizieller Ersatz ist nicht zu bekommen.
  • Das Motorrad wurde gebraucht gekauft, ein Scheckheft existiert nicht und der Hersteller führt keine Ersatz-Scheckhefte.
  • Du bist Selbstschrauber und willst deine Arbeiten dokumentieren.
  • Das vom Bike-Hersteller mitgelieferte Serviceheft existiert nur als digitale Version, die in der Vertragswerkstatt geführt werden muss.
  • Du reparierst Motor- und andere Zweiräder und möchtest deinen Kunden mit Scheckheften einen individuellen Service bieten.

Was ist bei einem Ersatz zu beachten?

  • Verfügst du noch über Rechnungen oder andere Nachweise von Reparaturen, Wartungsarbeiten und Inspektionen, bitte die ehemals beauftragte Werkstatt, die Informationen im neuen Serviceheft nachzutragen und abzustempeln. Alternativ trage die Arbeiten selbst nach und füge die Arbeitsbelege/Rechnungen als Nachweise bei. Existieren keine Nachweise mehr, frage bei der Werkstatt an, ob dort noch entsprechende Unterlagen existieren und bitte, diese zu kopieren
  • Trage einen Vermerk zu Beginn des Scheckhefts ein, der darauf hinweist, dass Angaben nachträglich eingefügt wurden. Falls möglich, lasse dies von der Werkstatt bestätigen, damit ein Käufer nicht den Eindruck gewinnt, das Serviceheft sei gefälscht.

WICHTIG: Verfügst du über kein offizielles Serviceheft, bspw. bei einem Gebrauchtkauf oder weil es voll, verloren oder unleserlich ist, und führst deshalb ein universelles Scheckheft in Eigenregie, bestätige selbst ausgeführte Arbeiten mit deiner Unterschrift. Bei einem Verkauf des Motorrads weise ausdrücklich darauf hin, dass du verschiedene Arbeiten selbst geleistet hast und die Dokumente (Scheckheft und Kaufbelege für Ersatzteile) keinen Anspruch erheben, dem rechtlichen Begriff ’scheckheftgepflegt‘ zu entsprechen.

Sind Servicehefte Pflicht und was bedeutet der Begriff ‚Scheckheftgepflegt‘?

Es existiert keine Pflicht, ein Serviceheft zu führen. Einzig der Hersteller eines Motorrads könnte auf Einsicht in ein Serviceheft bestehen, wenn du aus welchem Grund auch immer Garantieansprüche geltend machen willst. Die Ausführung der  von ihm vorgeschriebenen Inspektionen lassen sich aber auch durch Rechnungen nachweisen.

Gesetzlich eindeutig geregelt ist hingegen die Verwendung des Begriffs ‚Scheckheftgepflegt‘. Als scheckheftgepflegt gilt ein Motorrad, wenn alle vom Hersteller vorgeschriebene Arbeiten wie Inspektionen und Abwicklungen von Rückrufen eingetragen sind, gegebenenfalls ergänzt durch weitere Belege und Rechnungen (bspw. bei Verwendung eines besonderen Motorradöls). Die Arbeiten müssen ferner durch eine offizielle Werkstatt bzw. der Vertragswerkstatt nach den Richtlinien des Herstellers erfolgt sein.

Wird ein Motorrad bei einem Verkauf als ‚scheckheftgepflegt‘ ausgewiesen, ist dies rechtlich bindend. Unter Umständen ist ein Verkäufer schadensersatzpflichtig, wenn sich herausstellt, dass die Zusage nicht der Wahrheit entspricht.

Fehlen in einem Scheck- bzw. Serviceheft wichtige Arbeiten, ist das Motorrad bestenfalls ‚teilweise scheckheftgepflegt‘ – im Gegensatz zu einem ‚lückenlos geführten Scheckheft‘, das aussagt, dass alle erforderlichen Inspektionen etc. in allen vom Hersteller vorgegebenen Zeit- und/oder Kilometerabständen durchgeführt wurden.

Eigenständig geführte Servicehefte auf der anderen Seite haben naturgemäß eine geringere Aussagekraft, sind bei einem Wiederverkauf aber dennoch von Vorteil. In diesem Fall kann (wie bei der Durchführung von Arbeiten in einer freien Werkstatt) allerdings nicht von einem scheckheftgepflegten Fahrzeug gesprochen werden.

Fun Fact: Wieso heißt es ‚Scheckheft‚ und nicht ‚Checkheft‚? 
Scheckheft‘ ist eine überkommene Bezeichnung aus einer Zeit, als sich in Serviceheften noch Gutscheine (‚Schecks‘) über eine oder mehrere kostenlose Wartungen befanden, die bei Werkstätten eingelöst werden konnten. Die Hersteller übernahmen dann die Kosten.

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